Zweimal Netz und kein Zähler
Bei einem Ballwechsel geht der Ball an die Netzkante, springt hoch, landet wieder auf der Netzkante und geht dann ins gegnerische Spielfeld. Wie ist diese doppelte Netzberührung zu werten? Martin Kell (Lenggrieser SC, Bayern)
Die Regel spricht davon, dass der Ball auf dem Weg auf die andere Tischhälfte nichts anderes berührt als die Netzkante. Daher ist eine mehrfache Netzberührung genauso unschädlich wie z.B. ein „Entlanglaufen“ auf der Netzkante.
Ich habe die Regelfrage in der Ausgabe 11/2023 von tischtennis über fehlende Schiedsrichter gelesen. Ich hatte diesen Fall als Oberschiedsrichter bei einem Oberligaspiel und konnte das Problem lösen, indem ich den Gastgeber überredet habe, einen Schiedsrichter für den Gast zu stellen. Überreden deshalb, weil man anfangs der Meinung war, dass dies Aufgabe des Gasts sei – was ja auch stimmt. Was ist zu tun, wenn der Gastgeber sich weigert, einen zusätzlichen Schiedsrichter für den Gast zu stellen, oder von beiden Mannschaften nur vier Spieler anwesend sind? Siegbert Schlimm (TTV Eschborn-Niederhöchstadt, Hessen)
Im Notfall gibt es mehrere Optionen:
1. Es wird nur an einem Tisch weitergespielt.
2. An einem Tisch gibt es keinen Schiedsrichter.
3. An beiden Tischen gibt es keinen Schiedsrichter.
Am sinnvollsten wäre wohl Option 3. Denn Option 1 zieht das Spiel zu sehr in die Länge und angesichts von ungeprüften Schiedsrichtern halte ich die Durchführung ohne Schiedsrichter für das kleinere Übel. Option 2 würde ich wegen der ungleichen Bedingungen an beiden Tischen nicht ziehen. In jedem Fall müsste aber ein Eintrag in den OSR-Bericht erfolgen.
Quelle: aus www.magazin-tischtennis.de Ausgabe 08/2024